
Das eigene Unternehmen im Web zu präsentieren, ist heute Pflicht. Kunden und Geschäftspartner informieren sich in erster Linie im Netz über die Leistungen und Angebote, aber auch über Unternehmensdaten, Philosophie und Strategien. Anhand der Web-Präsentation treffen sie bereits ihre Entscheidung: Hopp oder top ist oftmals eine Frage von nur wenigen Klicks. Umso wichtiger ist es, das eigene Unternehmen perfekt zu präsentieren. Eine Website allein genügt dafür heute nicht mehr, denn Ihre Kunden erwarten mehr als das.
Was macht Ihr Unternehmen besser als die Konkurrenz, worin sind Sie Experte, wie ist Ihre Meinung zu bestimmten Branchenthemen und welche Informationen gibt es zu Ihren Leistungen und Produkten noch? All das möchten Ihre Kunden und Partner von Ihnen wissen – und Ihre Website allein gibt diese Antworten meistens nicht.
Das kann ein Blog für Sie tun
Richtig eingesetzt beantwortet ein Blog all diese Fragen – und kann noch viel mehr für die Außenwirkung Ihres Unternehmens tun. Beachten Sie: Ein Blog ist kein Werbetext und soll mehr Informationen geben, als in Ihrem Presse- und PR-Bereich bereits zur Verfügung gestellt werden. Sie haben mit einem Blog die Chance, sich transparent und glaubwürdig zu zeigen, Vertrauen beim Leser zu wecken, als Experte für Ihre Themen aufzutreten und ein persönliches Verhältnis zu Ihren Lesern aufzubauen.
Und was bringt das? Nun, die Liste der Vorteile ist lang – und für Ihren Geschäftserfolg nicht zu unterschätzen. Werfen wir einen Blick auf einige Zahlen, die der Hersteller der Marketingsoftware Hubspot jüngst veröffentlichte:
- Unternehmen, die ihren Blog mindestens 15-mal im Monat mit neuen Themen füttern, erhalten fünfmal so viel Traffic wie Unternehmen ohne Blog.
- Selbst wenn B2B-Unternehmen nur ein- bis zweimal im Monat neue Inhalte posten, können Sie bis zu 70 Prozent mehr Leads generieren als Nicht-Blogger.
- Im Schnitt rechnen Unternehmen, die zwischen 11 und 50 Artikel im Monat veröffentlichen, mit rund 45 Prozent mehr Traffic.
Mit einem Blog binden Sie Ihre Kunden an sich. Stellen Sie regelmäßig lesenswerte, interessante Beiträge ein, werden Ihre Leser wiederkommen. Schließlich möchten sie wissen, was es in Ihrer Branche Neues gibt und welche Ansichten Sie zu aktuellen, relevanten Themen preisgeben.
Ein lesenswertes Blog steigert zudem Ihr öffentliches Ansehen erheblich. Auch und vor allem, wenn es um “softere” Themen geht, wie aktuelle News aus der Branche, weiterführende Informationen oder Experten-Interviews. Interessante Inhalte werden zudem gerne geteilt, bei Facebook, Google+ oder Twitter – das Teilen wird Ihnen in der Folge weitere Leser und einen gesteigerten Bekanntheitsgrad verschaffen.
Sehen und gesehen werden
Unterschätzen Sie auch nicht die Wirkung auf potenzielle neue Mitarbeiter: High-Potentials sind begehrt und Sie sind gut beraten, Ihr Unternehmen ins beste Licht zu rücken, um die begehrten hochqualifizierten Mitarbeiter zu gewinnen. Mit einem Blog machen sich vor allem junge Menschen ein Bild über den potenziellen neuen Arbeitgeber. Für sie ist der Einblick hinter die Kulissen wichtiger als die offiziellen Informationen.
Last but not least werden Sie mit einem Blog im Netz einfach besser gefunden. Der Grund ist simpel: Während die meisten Teile Ihrer Website in der Regel statisch sind und nur wenige neue Informationen bereitstellen, ist ein Blog lebendig. Und Google liebt aktuelle Inhalte, die oft geteilt werden. Stellen Sie regelmäßig neue interessante Texte ein, werden Sie folglich mit einer besseren Google-Platzierung belohnt. Das führt zu mehr Traffic auf Ihrem Blog sowie zu mehr Klicks auf Ihrer Webpräsenz – was sich wiederum dazu nutzen lässt, neue Leads, also Interessenten, zu gewinnen und letztendlich mehr zu verkaufen.
Bauen Sie einen “Call to Action” in Ihren Blog ein – verlinken Sie zu Ihrer Website, auf der Interessenten weitere Informationen finden und sich beispielsweise für Ihren Newsletter anmelden, kostenlose E-Books oder Alerts anfordern können. Aber Achtung: bleiben Sie dabei authentisch und streuen Sie keine plumpe Werbung. Fordern Sie Ihre Nutzer nur dazu auf, wenn das Thema einen Call-to-Action auch tatsächlich vorgibt. Sie geraten sonst schnell in den Ruf, einen reinen Werbeblog zu betreiben und der Nutzen ist dahin.
Ein gut gemachter, gut positionierter Blog mit nützlichem Call-to-Action dagegen kann sich direkt positiv auf Ihre Verkaufserfolge auswirken.
Fassen wir zusammen, wie Ihr Blog sein soll – und wie nicht:
- Stellen Sie keine werblichen und PR-lastigen Inhalte ein und auch keine Informationen, die bereits auf Ihrer Website zu finden sind.
- Stattdessen soll Ihr Blog lesens- und teilenswert, neu, aufregend und anders sein.
- Vor allem muss er “unique content” enthalten, sprich: Die Inhalte dürfen so oder so ähnlich nicht schon auf anderen Plattformen erschienen sein.
Über den Tellerrand geschaut
Wie kommen Sie nun zu diesen Inhalten – und was haben Sie überhaupt zu sagen? Für einen erfolgreichen Blog lohnt es sich meist, einen Corporate Blogger anzuheuern – externe Blogger haben einen unvoreingenommenen Blick auf Ihr Unternehmen und sehen Ihre Inhalte nicht durch die Marketingbrille, so wie Ihre eigene Marketing- und PR-Abteilung es wahrscheinlich tut. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Themen aus einer objektiven Perspektive zu präsentieren und damit die Glaubwürdigkeit der Inhalte zu bekräftigen. Achten Sie jedoch darauf, dass die Inhalte mit den Schwerpunkten Ihres Unternehmens verknüpft werden; aktuelle Themen aufzunehmen ist eine gute Idee, jedoch sollten sie zum Überthema Ihres Blogs bzw. zu Ihrer Branche passen. Das bedeutet auch, dass der Blogger Ihr Unternehmen kennen und einen Überblick über die Branche haben sollte.
Planung ist die halbe Miete
Lesenswerte Blogs sind immer das Ergebnis einer durchdachten Planung und einer ausgeklügelten Content-Strategie. Schreiben Sie nicht einfach drauflos – bieten Sie dem Leser stattdessen Orientierung, worum es in Ihrem Blog gehen wird und was ihn in den kommenden Artikeln erwartet. Formulieren Sie intern konkrete Ziele, die Sie mit Ihrem Blog erreichen möchten: Ihr Unternehmen und ihre Mitarbeiter als Experten für bestimmte Themen präsentieren, die Google-Platzierung optimieren, die Leser über übergeordnete Branchenthemen beraten – führen Sie sich Ihr Ziel klar und deutlich vor Augen und vergessen Sie nicht, eine Zielgruppe zu bestimmen. Tonalität und Stil Ihres Blogs müssen auf Ihre Leser abgestimmt sein. Diese Informationen im Vorfeld genau zu definieren, hilft auch dem Blogger, den richtigen Content für Ihre Wünsche abzuliefern.
Fesseln Sie Ihre Leser!
Wie wird Ihr Blog nun für Ihre Leser interessant? Wo finden Sie Inspiration? Die Antwort ist einfach: Schauen Sie sich an, was Ihre Kunden wollen, und wagen Sie den Blick über den Tellerrand. Beantworten Sie offene Fragen zu Ihrem Unternehmen und seinen Lösungen, die Ihre Leser nirgendwo anders finden. Kommentieren Sie aktuelle News aus Ihrer Branche, interviewen Sie Experten, wagen Sie Prognosen, beleuchten Sie Hintergründe, ermitteln Sie Trends.
Frischen Wind bringen auch Gastbeiträge anderer Blogger und Verlinkungen zu interessanten anderen Blogs und Websites. Binden Sie auch Videos und Fotos ein – vor allem Videos wecken Interesse und werden gern in den sozialen Netzwerken geteilt. Fragen Sie sich vor der Veröffentlichung immer kritisch, ob die Inhalte für Ihre Zielgruppe wirklich relevant sind: Würden Sie den Artikel selber lesen und ist er frei von Werbung und PR-Botschaften? Dann ist die Chance hoch, dass er auch Ihren Lesern gefällt. Inspiration können Sie auch bei greatcontent finden: Werfen Sie einen Blick auf unsere Themensuche und gleichen Sie die Ergebnisse mit Ihren Kernthemen ab. Ist immer noch nichts dabei? Dann versuchen Sie es doch mal mit einem Blog-Topic-Generator – der gibt Ihnen anhand von Schlagwörtern mögliche (aber nicht immer ganz ernstzunehmende) Themen vor.
Das will die Zielgruppe
Was die Leser eines Blogs wirklich interessiert, ermittelte die Karriere-Website karrierebibel.de im Jahr 2014. Im Rahmen seiner Corporate-Blog-Studie wertete das Portal alle erschienenen Blog-Beiträge der deutschen DAX30-Unternehmen aus, darunter auch, welche Themen die Leser interessieren. Dabei stehen News und Hintergründe zum Unternehmen mit 33 Prozent klar an oberster Stelle. Persönliche Erfahrungen und Kommentare liegen mit 29 Prozent auf Platz zwei, News und Pressemitteilungen möchten 22 Prozent auf einem Unternehmensblog lesen. Weit abgeschlagen: Für Produktinformationen interessieren sich gerade mal 9 Prozent, für Nutzwert-Informationen 5 Prozent, für Saisonales und Regionales 2 Prozent der Leser.
Ruhe bewahren!
Geben Sie nicht auf, wenn Ihr Blog nicht sofort große Resonanz erhält. Es braucht eine gewisse Zeit, bis sich Ihr Blog herumspricht, geteilt und von Ihrer Zielgruppe wahrgenommen wird. Verlinken Sie Ihren Blog auf Ihrer Website und Ihren Social-Media-Kanälen, um mehr Klicks zu erhalten, und vor allem: Haben Sie Geduld. Denn es dauert auch ein wenig, bis der Blog in den Suchmaschinen gelistet wird. Dafür werden Sie mit seinen Inhalten noch über Monate und Jahre gefunden, wenn der Nutzer die entsprechenden Suchbegriffe eingibt. Achten Sie also auch ein wenig auf die Keywords Ihres Blogbeitrags, um mit Ihrem professionell geführten Blog ein langfristiges Investment in Ihr Unternehmen zu erhalten.
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Autorin: Nadia Hamdan, freie Redakteurin